Die Bongartzmühle, Frontansicht, aufgenommen 1988 anlässlich der Gesamteinweihung nach dem Abschluss der Restaurierung.
Die Bongartzmühle
ist eine Wassermühle mit unterschlächtigem Wasserrad von fünf Metern im Durchmesser. Bei der Mühle handelt es sich um einen Backsteinbau, der im Inneren,vor allem in den oberen Räumen, noch sehr viel Fachwerk aufweist.
Neben der Mühle wurde auf dem Anwesen bis 1974 immer noch Landwirtschaft betrieben. So gehören auch heute noch eine große Scheune und zwei Gesindehäuser zum Anwesen.
1999 wurden die Mühlenteiche wieder angelegt, seitdem dreht sich das Wasserrad Tag und Nacht als äußeres Zeichen der Mühle. Ein Wanderweg führt am gesamten Komplex und den Teichen vorbei.
Im Inneren der Mühle befinden sich zwei Mahlgänge. Ein Gang läuft mit Wasserantrieb, hat aber nicht genügend Kraft, um Getreide zu mahlen. Der zweite Mahlgang wird von einem Elektromotor angetrieben. Er ist vom Aufbau her komplett und voll funktionsfähig. Er wird regelmäßig zu Vorführungen gestartet. Wie wird Korn zu Mehl? Das Kernstück jeder Getreidemühle ist der Mahlgang, bestehend aus zwei Mühlsteinen. Dabei dreht sich nur der obere, der durch das Mühlrad angetrieben wird. Dieser heißt deswegen auch Läuferstein. Er zermalmt das Korn auf dem festsitzenden unteren Mühlstein, dem Bodenstein. Das Getreide wird durch einen Trichter in den Mahlgang geschüttet – der Mahlgang wird beschickt, heißt es in der Müllersprache. Das Getreide fällt vom Trichter durch das Steinauge des Läufersteins zwischen die Mahlflächen und gelangt als Mehl, Grieß und Kleie wieder heraus. Kleie nennt sich die Schale, die aus nicht verdaulichen Teilen besteht. Grießkörner sind nur grob gemahlene Getreidekörner, die man erneut in den Mahlgang gibt. Das Mehl selbst wird durch den Mehlbeutel im Mehlkasten, einem feinmaschigen Sieb, von Grieß und Kleie getrennt aufgefangen.
Auf den folgenden Bildern sehen Sie beide Mahlgänge der Bongartzmühle:
Unterhalb der Mahlgänge befindet sich das Getriebe:
Weitere Geräte rund um die Müllerei und Landwirtschaft runden das Bild ab. Besonders zu beachten ist der große offene Kamin mit Schoormantel im Erren.
Der Boden im Erren ist mit originalen Tonplatten und ausgedienten Mühlsteinen belegt. Ein originaler „Königswinter- Steinbackofen“ findet man im kleinen Backhaus auf dem Innenhof der Mühle.
Andere Räume der Mühle wurden passend zum alten Erscheinungsbild stilgerecht eingerichtet. Hier sehen Sie Küche und Schlafkammer:
Unter der großen Linde vor dem Haupthaus kann man diverse alte Geräte aus der Landwirtschaft bestaunen. Neben Heuwender und Eggen findet man auch einen Kartoffelroder.
Unter der Linde; bei schönem Wetter ein Platz zum Verweilen.
Die Bongartzmühle von ihrer Rückseite aus gesehen,
mit Gehöft und Gesindehäusern.